Neugierig werden auf Musik von Anton Webern Referent: Lutz Felbick

unvollständiges Manuskript

Vortrag mit Musikbeispielen am 20.12.2000 in der Klangbrücke Aachen

Dieser Text ist ein Vortrags-Manuskript, welches nicht den Anspruch einer wissenschaftlichen Veröffentlichung hat.

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Einstieg CD: Im Sommerwind

Einführung

Der Wiener Komponist Anton Webern (1883-1945) stand, wie das gerade gehörte Werk zeigt, unter dem Einfluß der Spätromantik, wobei Mahler sicher an erster Stelle zu nennen ist. In den Jahren 1904 -1908 war Webern Schüler Schönbergs und gehörte mit Alban Berg zum engsten Freundeskreis der sog. 2. Wiener Schule. Deren Bedeutung bestand vor allem in der Weiterentwicklung der sog Atonalität zur konsequenten Anwendung der Zwölftontechnik (Dodekaphonie). Die 2. Wiener Schule hat die entscheidenden Impulse zu der Musik gegeben, die dann später als "Neue Musik" bezeichnet wurde. Es gab Zeiten, in denen man die Ästhetik dieser Neuen Musik als die einzig akzeptable Musik des 20. Jahrhunderts ansah. Seitdem man vom Dogmatismus der Moderne abgewichen ist und gelernt hat, postmodern zudenken, hat sich dieses Bild stark gewandelt. jedoch sind diese Einflüsse heute noch vielerorts spürbar, insbesondere wenn es um die allgemeine Akzeptanz der Zeitgenössischen Musik geht.

Gesamtwerk und Atonale Phase

Webern hinterließ ein relativ knappes Opus von 31 Werken und zahlreiche Werke ohne Opuszahl. Die mit Opuszahlen bezeichneten Werke haben einen zeitlichen Umfang von etwa 3 Stunden. Hervorzuheben ist der extreme Aphorismuscharakter einiger Werke bzw. Sätze, die oft nach weniger als einer Minute schon vergangen sind und z.T. nur aus 7 Takten bestehen. op.9,IV Klangbeispiel Dieses Werk ist ein gutes Beispiel für die 2. Schaffensphase Weberns, die sog. freie Atonalität. Erläuterungen...

Webern-Rezeption

Er führte die Grundgedanken Schönbergs weiter was auf der einen Seite zur herben Kritik Adornos führte , auf der anderen Seite zur begeisterten Rezeption in der Darmstädter Schule um Stockhausen. Zur Entwicklung der sog. punktuellen Musik der 50-er Jahre hat Webern entscheidende Beiträge gelieftert. . Was kritisierte Adorno, was versteht man unter punktueller Musik?? Text Erläuterungen.

Webern -Zitate

Webern hat in den Jahren 1932/33 einige Vorträge in einem Wiener Privathaus gehalten, die sehr aufschlußreich sind. Sie sind von Willi Reich im Jahre 1960 veröffentlicht unter dem Titel Wege zur Neuen Musik Webern berichtet hier wie sich Zitat S. 41-43

Analyse op 28.

Ich möchte einen entscheidenden Satz wiederholen: "Es ist immer Dasselbe, nur die Erscheinungsformen sind anders." Dieses soll veranschaulicht werden an einem wichtigen Spätwerk Weberns , dem 1938 entstandenen Streichquartett op 28. Wir sind in der glücklichen Situation, dass sich Webern im Sommer 1939 in einem Brief an Erwin Stein zu dieser Komposition geäußert hat. Hier hat er dargelegt, in welchen Formabschnitten er dieses Werk hört, d.h. er hat es analysiert. Aber es gibt auch andere Gründe, warum ich gerade dieses Werk ausgesucht habe? Erst einmal glaube ich, dass sich hier das Grundanliegen Weberns sehr gut vermittelt. So liegt diesem Werk in melodischer Hinsicht ganz im Sinne des obigen Zitates ein einziger Gedanke zugrunde. Wir erinnern uns: "Es ist immer Dasselbe, nur die Erscheinungsformen sind anders."

In seinem Streichquartett op. 28 ist dies der in Noten gesetzte Name BACH. Die gesamte Melodik dieses Werkes läßt sich vollständig auf diese Urpflanze BACH zurückführen und ist doch nur als Schatten der Uridee im Sinne Platos, als Urmonade durch hörende Wahrnehmung nachvollziehbar. So gibt es einen weiteren Grund, sich heute mit diesem Werk zu beschäftigen, denn es ist sicher ein würdiger Abschluß unseres Bachjahres 2000.

Ich sagte, die Uridee des Quartetts ist kaum durch hörende Wahrnehmung nachvollziehbar.

Es handelt sich um verborgene Zusammenhänge. Wie ist das möglich? Wie ist eine Annäherung möglich? ...BACH gesungen... von vorne von hinten. ...12 Töne ! ....Der Mond ist aufgegangen. oktavierend dito ......BACH ....Chromatischer Zirkel, ....Tabelle .....Notenanalyse.